Rund 120 Teilnehmende interessierten sich bei unserem sechsten Diversity Breakfast am 26.4.2022 für das Thema „Interkulturelle Kompetenz“. Geschäftsführer Manuel Bräuhofer erläuterte Begriffe und Konzepte, Daniela Ekl moderierte und klärte abschließend die Publikumsfragen zu den Best-Practice-Einblicken von Anna Samek, Employer Brand & Culture Managerin bei Coca-Cola HBC Österreich.
Zum interaktiven Einstieg zapften wir diesmal das Wissen des Publikums an: Auf die Frage „Was ist Kultur?“ kamen 287 Einträge zusammen. Am häufigsten wurden „Werte“ und „Gemeinschaft“ genannt sowie Begriffe rund um „Gemeinsames“, „vom Menschen Gemachtes“ und „Veränderung“. Und allen fällt zu diesem Begriff etwas ein, eine eindeutige Definition gibt es bis heute nicht. Die wesentlichen Aspekte des Kulturbegriffs fasste Trainer und Geschäftsführer Manuel Bräuhofer zusammen:
Was ist nun interkulturelle Kompetenz? Hier kamen aus dem Publikum 214 Einträge herein, vor allem „Offenheit“, „Toleranz“, „Respekt“, „Wertschätzung“ und „Empathie“ sowie „Umgang mit Unterschieden“ und „Art des Umgangs miteinander“ als auch Begriffe rund um „Unvoreingenommenheit“ und „Bewusstheit über den eigenen Anteil/sich selbst“.
Zusammengefasst lässt sich festhalten: Interkulturelle Kompetenz ist ein Set aus mehreren Fähigkeiten, um Menschen ohne Vorurteilen zu begegnen sowie adäquat handeln und interagieren zu können.
Beispiele zu den unterschiedlichen Kompetenzbereichen sowie einen Überblick als auch Einblicke in die Kulturdimensionen nach Erin Meyers „Culture Map“ finden Sie im Foliensatz, den Sie unten downloaden können. Die gezeigten Kurzvideos können Sie auf dem YouTube-Kanal des Diversity Campus abrufen.
Einblicke zu Best Practice rund um interkulturelle Kompetenz bot diesmal Anna Samek, Employer Brand Culture Managerin bei Coca-Cola HBC Österreich. Die CCHBC-Group ist auf drei Kontinenten tätig und beschäftigt Menschen mit 78 Nationalitäten. Bei CCHBC Österreich arbeiten 900 Menschen mit 28 unterschiedlichen Nationalitäten. Interkulturelle Kompetenz ist also in vielen Tätigkeitsbereichen gefragt. Anna Samek selbst arbeitet in Projektgruppen mit Kolleg:innen von Polen bis Nigeria zusammen. Sie sieht CCHBC Österreich als Vorreiterin in Sachen Diversity & Inclusion und stellte einige Beispiele vor, wie das Verständnis füreinander gepflegt werden kann. So entstand etwa in Zeiten der Pandemie ein „Kulturelles Kochbuch“ mit Rezepten aus Urlaubs- und Herkunftsländern. In der monatlichen Serie „Where we come from“ stellen Mitarbeitende ihre Herkunftsländer vor und wählen die Themenbereiche selbst aus. Abgerundet wird die Serie mit länderspezifischen (Unternehmens-)Fakten.
Aus dem Publikum kam eine Frage zum Thema „Othering“ und ob es problematisch ist, wenn Kolleg:innen, die in Österreich leben und arbeiten, erst recht wieder als „anders“ zu zeigen. Othering, also die bewusste Abgrenzung der Eigengruppe, ist tatsächlich in vielen Diversitätsprojekten ein Grundproblem, weil ja auch eine grundmenschliche Tendenz. Aus der Beratungserfahrung sollte das Ziel stets sein, Kontaktpunkte herzustellen und eine Lernkultur zu pflegen, die auf Neugier basiert. Das baut am besten Stereotype und Vorurteile ab. Die monatliche Serie „Where we come from“ zielt genau auf Austausch, Wissens- und Horizonterweiterung ab und thematisiert zudem auch die österreichische Kultur und die regionalen Unterschiede zwischen Ost-, Süd- und Westösterreich.
Im Rahmen von „redtalks“ werden bei CCHBC persönliche Erfahrungsberichte u.a. zu kulturellen Themen geteilt, etwa: Wie ist es, für einen Job in ein fremdes Land zu wechseln? Hierzu kam auch ein Tipp aus dem Publikum zu Wissen rund um Länderknigge.
Eine weitere Frage war, ob spürbar ist, dass es durch diese Maßnahmen weniger Konflikte gibt. Hierzu meint Anna Samek, dass es bei diesen Aktivitäten um einen positiven Blick auf Unterschiede geht und Problemlösung hier nachrangig ist. Interne Umfragen belegen, dass Mitarbeiter:innen bei CCHBC Österreich „so sein können, wie sie sind“.
Besonders groß war das Publikumsinteresse am Mystery Lunch & Coffee bei CCHBC: Durch dieses Tool kann man quasi „Blind Dates“ mit Kolleg:innen für ein gemeinsames Mittagessen oder eine Kaffeepause vereinbaren. Auch das Top-Management macht bei dieser Aktivität mit und so hat Anna Samek selbst bereits einmal mit dem Generalmanager zu Mittag gegessen und geplaudert. Die Basisinfos zu diesem Tool für Offenheit und neue Kontakte im Unternehmen finden Sie hier: https://www.mysteryminds.com/
Die Teilnehmenden aus Wien wurden auf Wunsch wieder mit einem Frühstückspaket versorgt. Für alle anderen Teilnehmenden verwandeln wir das Frühstück diesmal in eine Spende von EUR 1.000,- an Willi Resetarits‘ „Lebensprojekt“: das Integrationshaus. Auch im Integrationshaus kommen immer mehr Schutzsuchende aus der Ukraine an. Sie wollen in Wien bleiben und finden im Integrationshaus nicht nur eine Unterkunft, sondern auch professionelle Betreuung und Beratung, um ihr Leben wieder selbständig in die Hand nehmen zu können.
Wenn Sie individuell unterstützen möchten, tun Sie das bitte hier: https://www.integrationshaus.at/de/spenden
Wir freuen uns auf weiteren Austausch bei unserem nächsten Event zum Thema „Inclusive Leadership“ und laden Sie herzlich ein zu unserem Diversity Breakfast am 22. Juni 2022. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. Melden Sie sich bitte direkt hier unten für unseren Newsletter an, dann erinnern wir Sie zeitgerecht an alle kommenden Termine.