Bei unserem Diversity Breakfast am 20. April 2023 haben wir uns, zusammen mit Vertreterinnen der Wien Energie, mit dem Thema „Rollenbilder, Care-Arbeit und toxische Männlichkeit“ auseinandergesetzt.
„Fallen dir mehr weibliche oder männliche Namen ein, wenn du an Wissenschaftler:innen, Regierungschef:innen oder Philosoph:innen denkst?“
Mit dieser Frage wurden die ca. 90 Teilnehmer:innen in ihrer Denkweise herausgefordert. Unser Denken und unsere Norm sind männlich, was auch dem geschuldet ist, dass in unserem Alltag weit mehr männliche Beispiele greifbar sind. Eben dies verstärkt im privaten als auch im beruflichen Umfeld seit Jahrhunderten traditionelle Geschlechterrollen.
Ein großes Thema in dem Bereich ist die unbezahlte Care-Arbeit, die zum Großteil von Frauen bzw. weiblich gelesenen Personen übernommen wird. Laut Studien verbringen Frauen* und Mädchen* in jedem Land der Welt 3 bis 6 Stunden pro Tag mit Care-Arbeit, während es bei Männern zwischen einer halben Stunde und 2 Stunden sind. Was im privaten Umfeld Tätigkeiten wie das Kochen, Putzen, Pflanzen gießen und das Planen von Ausflügen umfasst, zeigt sich in Unternehmen durch das Organisieren von informellen Feierlichkeiten, das Ausräumen von Spülmaschinen oder auch das Besorgen von Geschenken für Kolleg:innen. Laut einer Untersuchung der Harvard Business Review übernehmen Frauen 44% häufiger „nicht beförderungswürdige“ Aufgaben – „office housework“ – als Männer.
Best Practice: Wien Energie
Wie können Organisationen traditionelle Rollenbilder und Geschlechterrollen aufbrechen? Als Best Practice Beispiel haben die Vetreter:innen der Wien Energie ihre Maßnahmen zur Elternkarenz und Care-Arbeit vorgestellt. Unter dem Motto „Wien Energie als Siegel der Gesellschaft“ hat sich das Unternehmen folgende Schritte überlegt, um Frauen*, und auch Männer, in ihrer Rolle als Elternteil bestmöglich zu unterstützen:
Durch diese Angebote sollen die Mitarbeitenden trotz räumlicher Distanz weiterhin Teil des Unternehmens sein und vor einer Benachteiligung bei Wiedereinstieg in den Betrieb geschützt werden.
Im dritten Teil des Diversity-Breakfasts ging es darum, das gesellschaftliche Konzept der Männlichkeit infrage zu stellen und auf die Folgen von toxischer Männlichkeit hinzuweisen. Studien zeigen, dass Männer, welche sich im beruflichen Kontext in ihrer Männlichkeit bedroht fühlen, häufiger schädliche Verhaltensweisen an den Tag gelegt haben, als weibliche Kolleg:innen. Darunter fallen zum Beispiel Verweigerung von Hilfe, Diebstahl von Firmeneigentum, Lügen zum persönlichen Vorteil, aber auch die Untergrabung von Kolleg:innen.
Die Community hat im Anschluss in Kleingruppen überlegt, wie diese (bestehenden) Muster verändert werden können. Folgende Ideen konnten dadurch gesammelt werden:
Kleine Denkanstöße für den Alltag rundeten das Diversity-Breakfast ab:
Schlussendlich sind jedoch gegenseitige Unterstützung, Empowerment und Empathie die wichtigsten Treiber um Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen.
Literaturempfehlungen:
Teilweise auch als Hörbücher verfügbar!
Unsere Frühstücksspende
Die Teilnehmenden aus Wien wurden auf Wunsch wieder mit einem Frühstückspaket versorgt. Für alle anderen Teilnehmenden verwandeln wir das Frühstück diesmal in eine Spende an die NGO Footprint Wien.
Falls Sie selbst Geld spenden möchten:
IBAN: AT44 3200 0000 1141 2020
BIC: RLNWATWW
Oder direkt über die Internetseite: http://www.footprint.or.at/werde-aktiv/spendenformular/
Wir freuen uns auf weiteren Austausch bei unserem nächsten Event zum Thema „Pimp up your pride – Richtige Kommunikation und Tutorial zum Buchstabensalat LGBTIQA+“ und laden Sie herzlich ein zu unserem Diversity Breakfast am 15. Juni 2023. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. Melden Sie sich bitte direkt hier unten auch für unseren Newsletter an, dann erinnern wir Sie zeitgerecht an alle kommenden Termine.